Dr. Torsten Näser

Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter und leite den Lehr- und Forschungsschwerpunkt Visuelle Anthropologie. Zudem koordiniere ich die studentischen Praktika und bin Cluster-, Bibliotheks- sowie Sammlungsbeauftragter.

Studiert habe ich Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Politologie. Mit einer diskursanalytischen Arbeit zu den ethnografischen Wissensformaten Film und Text habe ich promoviert. Im Rahmen der Erasmus-Dozentenmobilität habe ich 2007 an der Universität Wien unterrichtet.
Den Schwerpunkt meiner Arbeit innerhalb der Visuellen Anthropologie bildet der ethnografische Film. Neben der didaktischen Vermittlung seiner vielfältigen methodischen und technischen Arbeitsweisen beschäftigt er mich vor allem in der kritischen Reflexion seiner Theoriegeschichte, seiner historischen Kontexte und Diskurstraditionen. Neben diesen praktischen und wissensanthropologischen Perspektiven auf ethnografische Filmpraxis interessieren mich die transdisziplinären sowie medialen Schnittstellen dieses Formats bspw. zur Filmwissenschaft, zur Medienanthropologie oder zur Kunst, aber auch multimodal zu webbasierten Erzählformen oder zur Fotografie. Letztere bildet seinen einigen Jahren einen weiteren Schwerpunkt meiner Lehr- und Forschungstätigkeit.

Ich habe zwei Bücher veröffentlicht: meine Dissertation „Film und Text. Ethnografische Wissensformate im Diskursvergleich“ (2014 erschienen bei LIT) und gemeinsam mit Sabine Hess „Movements of Migration. Neue Positionen im Feld von Stadt, Migration und Repräsentation“ (2015 erschienen bei Panama).
Meine Aufsätze wurden u.a. bei Anthrovision. Vaneasa Online Journal, bei ISIS sowie in anderen Zeitschriften und in diversen Sammelbänden publiziert. Zudem bin ich Mitherausgeber der "Göttinger Studien zur Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie".

Darüber hinaus arbeite ich filmisch – seit vielen Jahren gemeinsam mit Oliver Becker. In den letzten Jahren haben wir den Film „Schleudertrauma“ realisiert, der die Bemühungen einer public anthropology am Beispiel einer Kooperation zwischen Universität und Dokumentartheater porträtiert. Zudem haben wir den Film „Gunther Galisnky, Fotofreund“ gemacht, das found footage-Porträt eines DDR-Fotografen. Unsere aktuellsten Filmprojekte haben wir in Kooperation mit kulturhistorischen Museen wie dem Freilichtmuseum Cloppenburg oder dem LWL-Freilichtmuseum Detmold umgesetzt.

In jüngster Zeit war ich zudem als Co-Projektleiter und Mitantragssteller an zwei drittmittelgeförderten Forschungsprojekten beteiligt: dem DFG-Projekt „Bildsehen // Bildhandeln. Die Freiberger Fotofreunde als Community of Visual Practice“ sowie dem BLE-Projekt „Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln. Innovative Kommunikationsansätze entlang der Produktkette und in der Gesellschaft“.

Seit 2008 bin ich Sprecher der „Kommission Film und audiovisuelle Anthropologie“ innerhalb der „Deutschen Gesellschaft für empirische Kulturwissenschaft (DGEKW)“. Zudem bin ich Mitglied im Vorstand des Fördervereins „German International Ethnographic Film Festival (GIEFF)“, der alle zwei Jahre das gleichnamige Filmfestival ausrichtet. Von 2013 bis 2016 war ich Vorsitzender der Volkskundlichen Kommission für Niedersachen.

Arbeitsschwerpunkte


  • Visuelle Anthropologie
  • Theorie, Praxis, Methode und Geschichte des ethnografischen Films
  • Theorie, Praxis und Geschichte der Fotografie
  • Visualitäts- und Visualisierungsforschung
  • Filmanalyse
  • Wissensanthropologie