Publikationen
In diesem Bereich finden Sie eine Übersicht über die aktuellsten Publikationen aus der Abteilung Germanistische Linguistik . Diese werden ständig aktualisiert und nach den aktuellsten Erscheinungen geordnet.
Neuerscheinungen

Coniglio, M., A. Recker & H. Sahm (Hrsg.) (2024), Mittelniederdeutsch zwischen Korpuslinguistik und Literaturwissenschaft. Göttingen: Universitätsverlag.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft zum Mittelniederdeutschen hat eine lange Tradition, wie u. a. die Jahrbücher des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung erkennen lassen. Allerdings handelt es sich auch um eine teils strukturell bedingt asymmetrische Partnerschaft. Die sprachwissenschaftliche Forschung zum Mittelniederdeutschen ist in der deutschen Forschungslandschaft erheblich stärker etabliert als eine mittelniederdeutsche Literaturwissenschaft. Diese Asymmetrie spiegelt sich rein quantitativ auch in den Beiträgen des vorliegenden Bandes, der zum überwiegenden Teil auf einen 2019 veranstalteten Workshop des Göttinger Pro*Niedersachsen-Projektes ‚Wiedererzählen im Norden. Digitale Analyse weltlicher Erzählungen in niederdeutschen Inkunabeln‘ (im Folgenden: WiN-Projekt; Dauer: 2019–2022) zurückgeht. Zentrale Fragestellung des Projektes war, wie kürzere gedruckte Erzähltexte des Frühneuhochdeutschen im Zeitraum zwischen 1480 und 1510 ins Mittelniederdeutsche übertragen wurden und wie sich umgekehrt Übersetzungsprozesse derselben Textsorte aus dem Mittelniederdeutschen ins Frühneuhochdeutsche charakterisieren lassen.

Thomas Finkbeiner, Nina-Kristin Meister & Liona Paulus (2023): 100 Fragen und Antworten rund um die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Buske: Hamburg.
Die Bände der neuen Buchreihe „Deutsche Gebärdensprache und Deaf Communities“ herausgegeben von Thomas Finkbeiner und Nina-Kristin Meister behandeln Themen zur Deutschen Gebärdensprache (DGS) und Kultur tauber Menschen. Zugleich setzt die erste bimodal-bilinguale Buchreihe in DGS und deutscher Schriftsprache neue Standards für Barrierefreiheit und community-basierte Arbeit. Maßgebend ist in allen Bänden die Perspektive tauber Expert*innen. Sie werden entweder von tauben Autor*innen oder von Teams aus tauben und hörenden Autor*innen verfasst.
Julia Berginski, Lea Maria Dammann, Andreas Deitmer, Thomas Albert Finkbeiner, Sina Ike, Katrin Lux, Nina-Kristin Meister, Kristina Schneider & Alexander Silbersdorff (2023): Leitfaden zur Erstellung barrierefreier Videos im universitären Kontext. Göttingen: Universitätsverlag Göttingen. Online verfügbar.
Lehrvideos werden zu einem immer beliebteren Medium der universitären Wissensvermittlung. Damit allen Studierenden ein angemessener Zugang zu den Lehrinhalten ermöglicht wird, müssen diese barrierefrei vermittelt werden. Basierend auf einem sorgsamen Planungsprozess einschließlich der Partizipation betroffener Personen gilt es die folgenden vier Komponenten der Barrierefreiheit zu realisieren: Audiodeskription, Übersetzung in die Deutsche Gebärdensprache, Untertitel und Transkript. Das Team des Projekts „Daten Lesen Lernen für Alle (DaLeLe4All)“ bündelt in diesem Leitfaden Erfahrungswissen zur Produktion barrierefreier Videos mit vielen Tipps aus der Praxis. Vermittelt wird sowohl der Prozess der auditiven und visuellen Planung der Inhalte als auch die Abstimmung und Umsetzungsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten.

Thomas Finkbeiner & Nina-Kristin Meister (2023): Sprachkalender Deutsche Gebärdensprache. Buske: Hamburg.
Dieser einzigartige „Sprachkalender Deutsche Gebärdensprache“ ist ein wertvolles Hilfsmittel beim Erlernen und Anwenden der DGS. Die Blätter des Abreißkalenders bieten einen abwechslungsreichen Mix aus Informationen, Tipps und Übungen zu den fünf Themenrubriken Wortschatz, Grammatik, Gesprächssituation, Kultur und Wussten Sie schon …?. Im Mittelpunkt des Kalenders stehen über 950 Fotos von Gebärden, die mit neun tauben Personen und einem Coda (= Children of Deaf Adults, engl. Bezeichnung für hörende Kinder tauber Eltern) aufgenommen wurden. Diese werden ergänzt durch zahlreiche Fotos von Handformen der Gebärden in Großansicht. Darüber hinaus wurden viele gebärdete Übungsvideos erstellt, die über QR-Codes und Internetlinks abgerufen werden können.

Coniglio, M., C. De Bastiani, A. Recker, H. Sahm, J. C. Schaffert (2022), WiN-Korpus.
In dem durch die Digital Humanities angeregten und vom GCDH/Campuslabor unterstützten Projekt geht es darum, ein repräsentatives Parallelkorpus von in Norddeutschland zwischen 1480 und 1500 gedruckten Kleinerzählungen dahingehend zu befragen, welche Übertragungsregeln die Drucker verfolgen. Das verwendete Parallelkorpus ist aufgebaut als bilateral angelegtes digitales Multi-Layer-Korpus weltlicher Erzähltexte auf Hochdeutsch und deren Übersetzung auf Niederdeutsch. Es soll in die passende Struktur für dessen Visualisierung in ANNIS (Annotation of Information Structure, Krause & Zeldes 2016) konvertiert und darauf befragt werden, welche linguistische Übertragungsstrategien die Texte verfolgen. Das Korpus wird mit digitalen Verfahren für die interdisziplinäre Auswertung sowohl im Projekt wie auch für die Nachnutzung so aufbereitet, dass Literatur- und Sprachwissenschaft die unterschiedlichen Annotationsebenen für möglichst viele Fragestellungen zuverlässig nutzen können. Weitere Informationen

Catasso, N., M. Coniglio, C. De Bastiani (Hrsg.) (2022), Language Change at the Interfaces. Intrasentential and intersentential phenomena [Linguistik Aktuell/Linguistics Today 275]. Amsterdam: John Benjamins.
This volume offers an up-to-date survey of linguistic phenomena at the interfaces between syntax and prosody, information structure and discourse – with a special focus on Germanic and Romance – and their role in language change. The contributions, set within the generative framework, discuss original data and provide new insights into the diachronic development of long-burning issues such as negation, word order, quantifiers, null subjects, aspectuality, the structure of the left periphery, and extraposition. The first part of the volume explores interface phenomena at the intrasentential level, in which only clause-internal factors seem to play a significant role in determining diachronic change. The second part examines developments at the intersentential level involving a rearrangement of categories between at least two clausal domains. The book will be of interest for scholars and students interested in generative accounts of language change phenomena at the interfaces, as well as for theoretical linguists in general.
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